Auch Internet of Things-Projekte sind nicht frei von Misserfolg. Im Gegenteil, sie sind oft hochkomplex, betreffen mehr als andere mehrere Abteilungen und sehr spezifisches Wissen, und das Thema IoT ist für viele Unternehmen immer noch Neuland. Was kann man nun neben den üblichen Vorkehrungen, die man bei IT-Projekten trifft, noch tun, um den Erfolg sicherzustellen? Ich möchte hier vier Punkte konkret ansprechen.
IoT ist ein Prozessoptimierer
Vor zwei Wochen habe ich an gleicher Stelle darüber berichtet, dass IoT keine Technologie ist, sondern als neuer Prozessoptimierer angenommen werden muss. Dies ist auch grundsätzlich der erste Schritt zu einem erfolgreichen IoT-Projekt. Denken Sie nicht über die Technologie nach (so faszinierend sie auch sein mag), sondern über die Prozesse, die sie mit Hilfe von zusätzlichen Datenflüssen optimieren wollen. Diese Perspektive ist wichtig, wenn es darum geht, das Projekt zu formen, es vorzustellen und die Unterstützung der Geschäftsleitung und der beteiligten Fachabteilungen sicherzustellen. Nicht nur in den Unternehmen, die nach dem Prinzip des Shareholder-Value wirtschaften, ist die klare Nutzerdarstellung und ein klar herausgearbeiteter Use-Case und eine klare Darstellung des ROI (https://insights.isg-one.com/research/elusive-roi-internet-things) extrem wichtig. Das Projekt läuft sonst Gefahr, noch in der Pilotphase steckenzubleiben, weil Budget und Unterstützung ausbleiben.
IoT und IT sind technisch sehr unterschiedlich
Unsere ISG-Kollegen Ron Edler und Sridhar Manickam haben ein interessanten Artikel (https://insights.isg-one.com/research/practical-approach-advanced-analytics-iiot) zum Thema „A Practical Approach to Advanced Analytics in the IIoT“ geschrieben, im dem viele Punkte eines erfolgsversprechenden Advanced IoT-Analytics-Projektansatzes besprochen werden. Diese treffen in weiten Teilen für alle IoT-Projekte zu. Ein sehr wichtiger Faktor ist hierbei die unterschiedliche Betrachtungsweise zwischen IT- und IoT-Projekten: der monolithische Big-Data-Ansatz in der IT funktioniert im IoT-Umfeld nicht. Es sind zu viele Daten aus zu unterschiedlichen Quellen, die auch ihren eigenen Regeln unterliegen. Um diesem extrem mächtigen Sensor-Datenstrom Herr werden zu können braucht es eine andere Architektur, die mehrere Layer mit unterschiedlichen Verarbeitungs- und Kontrollschritten beinhalten. IoT ist also ganz klar ein Projekt, das eigenen Regeln folgt. Dieses muss schon in der Projektplanung berücksichtig werden, sonst läuft das Projekt Gefahr, an den technischen Unterschieden zwischen IoT und IT zu scheitern.
Die Qualität der Daten entscheidet
Ein weiterer, für mich wesentlicher Punkt betrifft die Perspektive auf die Qualität der Daten. Im abgegrenzten Umfeld eines Unternehmens können wir hohe Standards für die Konsistenz, die Qualität, die Konsistenz und die Fehlertoleranzen im Datenfluss sicherstellen. Im großen Sensordatenstrom einer IoT-Lösung, die Daten aus den unterschiedlichsten Quellen sammelt und aggregiert, ist mit wesentlich „schmutzigeren“ Daten zu rechnen, die zuerst gereinigt und aufbereitet werden müssen. Es müssen neue Maßstäbe ausgearbeitet werden, nach denen die Datenqualität bewertet wird. Und es muss also viel stärker experimentiert werden, bevor die IoT-Lösung gesichert verläßlich arbeiten wird. Auch ist zu überlegen, wo zusätzliche Daten, die die Qualität verbessern können, von außerhalb bekommen und in den Prozess integriert werden können. Partnerschaften zu externen Service- und Datenanbietern, die Daten und auch Analysenmethoden liefern, können daher lebenswichtig für das Projekt sein.
Partnerschaften sind wesentlich
Hier steckt für mich auch der vierte Erfolgsfaktor: versuchen Sie nicht, alles alleine zu lösen. IoT-Projekte sind komplex und – wie oben schon angerissen – in den Details sehr wissensintensiv. Die Fragestellung im Rahmen eines IoT-Projektes sind nur zum Teil dieselben, die auch in komplexen IT-Projekten auftreten. Sie erfordern oft ganz neue Architekturen und Methoden, um wirklich effektiv zu arbeiten. Serviceprovider und Spezialisten im IoT-Umfeld helfen Ihnen nicht nur dabei, sehr spezifische Probleme effektiv zu lösen, sondern zeigen Ihnen zudem neue Perspektiven auf, um das Gesamtziel der Prozessoptimierung schneller und effektiver zu erreichen. Das gilt auch für die Frage der richtigen Plattform.
Setzen Sie Ihre Strategie nicht sofort darauf ab, eine eigene IoT-Plattform zu bauen, die dritte integrieren soll. Begrenzen Sie die ersten Projekte und setzen Sie lieber stärker darauf, im Rahmen der Plattformen Dritter zu arbeiten http://www.silicon.de/41628147/marktueberblick-zu-iot-plattformen/. Dies gibt Ihnen eine höhere Flexibilität und die Möglichkeiten, Plattformen im Laufe der weiteren Entwicklung zu wechseln oder zusätzliche Plattformen hinzuzunehmen.
Für mich ist die Erkenntnis extrem wichtig, dass Internet of Things-Projekte nur zum Teil mit klassischen IT-Projekten vergleichbar sind und ganz eigenen Regeln folgen. Sicherlich gibt es noch weitere Erfolgsfaktoren im IoT-Projektalltag. Welche sind Ihnen besonders wichtig, welche haben Sie schon selbst erfahren? Schreiben Sie mir hier.