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Industrial Internet of Things IIoT – Neue Aspekte bei der Auswahl des richtigen Anbieters

Das Industrial Internet of Things IIoT, also der industrielle Einsatz des Internet of Things – gern auch als Industrie 4.0 bezeichnet – kommt immer rasanter in Fahrt. Die Automobilhersteller sind dabei ein Vorreiter in Deutschland. Bei einigen deutschen Maschinenbauern gibt es Ansätze, die eigenen Entwicklungen und Erfahrungen mit IIoT als Unternehmensteil auszugliedern und mit einem zusätzlichen Geschäftsmodell in den Markt zu bringen. Wir sehen hier sehr gute Ansätze, die auch international hohe Beachtung finden.

Generell ist festzustellen, dass das Thema jedes Unternehmen betrifft, da kaum ein Unternehmen noch die gesamte Wertschöpfungskette alleine abdecken kann und wird. Selbst Unternehmen, die keine physischen Waren produzieren, sind mehr und mehr auf korrekte Daten aus IIoT-Systemen angewiesen, um Geschäftsmodelle und Prozessketten zu optimieren. Langfristig werden z.B. Banken und Versicherungen auf IIoT-Daten zurückgreifen wollen, um bessere Vorhersagen zu treffen und so neue Geschäftsmodelle für die Versicherung und Finanzierung von Produktionsanlagen zu entwickeln.

Nicht nur technische Gründe erschweren die Einführung von IIoT

Einige Branchen hinken beim Thema IIoT zum Teil stark hinterher. Dies ist aber nicht nur auf technologische Defizite oder mangelnde Fantasie bei möglichen Einsatzszenarien zurückzuführen, sondern hat zum Teil andere, ebenso gravierende Gründe.

Anführen möchten wir an dieser Stelle zwei Beispiele: den Handel und das Gesundheitswesen. Für den Handel bzw. seine Logistik sind IIot-Lösungen oft noch zu teuer, da die Gewinnmargen im Handel niedrig sind und der technische Aufwand oft sehr hoch ist. Man kann schlicht nicht jeden Joghurtbecher mit einem eigenen Sensor ausstatten. Im Gesundheitswesen liegt ein großes Potenzial darin, zusätzliche Daten von Patienten zu sammeln und auf diesem Wege Behandlung und Pflege zu optimieren. Hier gibt es hohe Hürden im Bereich der Datensicherheit sowie stark erhöhte Anforderung bei der Analyse oft kleiner Veränderungen im Datenstrom. Hinzu kommt oft die Befürchtung, dass es Schwierigkeiten bei der Akzeptanz durch Patienten, Pflegebedürftige und in der Öffentlichkeit geben kann. So werden IIoT-Projekte schon frühzeitig verworfen.

Es sind also nicht immer die technischen Hürden, die die Einführung von IIoT-Projekten verzögert oder verhindert.

Wichtige Faktoren bei der Umsetzung

Wichtig ist daher in erster Linie die Entwicklung einer konzeptionellen Lösung. Für viele Unternehmen ist IIoT immer noch nur ein Schlagwort, das erst einmal mit Leben gefüllt werden muss. Hierzu gehören neben Positionsbestimmung, Potenzialanalyse und der Festlegung erster, realisierbarer Schritte oft auch die kommunikative Vorbereitung der beteiligten Bereiche des Unternehmens. Der Auswahl eines Anbieters kommt daher eine zentrale Rolle zu, da dieser auch in der Lage sein muss, die branchenspezifischen Eigenheiten des Projektes zu berücksichtigen und entsprechende zusätzliche Services anzubieten. Die Auswahl des Anbieters ist also ebenso herausfordernd wie die spätere Integration der Lösung in die internen Prozesse.

Hier sollte auch noch unterschieden werden zwischen der Wahl einer IIoT-Plattform und eines Beratungs- bzw. Integrationsanbieters.

Kriterien für die Anbieterauswahl

Leider gibt es gibt noch keine durchgehenden Standards für IoT-Geräte, was zu Kompatibilitätsproblemen und Abhängigkeiten zu einzelnen Herstellern führen kann. Neben Funktionsbreite und -tiefe, der Skalierbarkeit sowie dem Ökosystem gibt es daher einige zusätzliche Faktoren, die bei der Auswahl einer IIoT-Plattform berücksichtigt werden sollten:

  • Die Technologie entwickelt sich mit extremer Geschwindigkeit. Mittlerweile werden Diskussionen darüber geführt, inwieweit Blockchain und ähnliche Technologien Einzug in das IIoT halten werden. Der Plattformanbieter muss diesen Entwicklungen nicht nur folgen können, er sollte sie anführen.
  • Auch führen die rasant steigende Mengen an gesammelten Daten dazu, dass die Datenanalyse mehr und mehr „at the edge“, also dezentral innerhalb der IoT-Objekte durchgeführt wird. Dies sollte mit der Plattform möglich sein.
  • Sicherheitsmechanismen und Authentifizierungsservices gewährleisten, dass im Rahmen einer unternehmensübergreifenden Vernetzung die richtigen Personen die richtigen Daten im richtigen Kontext zur Verfügung gestellt bekommen.
  • Die Integrationsfähigkeit von Daten aus unterschiedlichen Quellen sowie die Integration der Lösungen in Plattformen anderer Anbieter wird im IIoT-Umfeld immer wichtiger.

Im IIoT-Projekt werden zusätzliche Hürden auftreten, die nur zum Teil technischer Natur sind, oder die unerwartete logistische Herausforderungen schaffen. Dies muss der Beratungs- bzw. Integrationsanbieter berücksichtigen. Hier nur zwei Beispiele für diese Herausforderungen:

  • Die Sicherheit der Systeme und die damit verbundenen Anforderungen an die Aktualisierung von Software und Firmware der IIoT-Devices darf nicht unterschätzt werden. Sicherheitslücken müssen schnell geschlossen werden, einfaches Patchen ist da manchmal nicht immer ausreichend. Dies muss daher schon vorher geplant, die SLAs definiert und deren Einhaltung sichergestellt werden. Themen wie Configuration & Patch Management, die „Härtung“ des IoT-Endpoints, Absicherung von IoT-Gateways und das IoT-Endpoint Monitoring sind extrem wichtig und scheitern häufig an einfachsten Problemen. IIoT-Systeme müssen in zum Teil extremen Bedingungen funktionieren; die Zahl ist hoch, und sie sind physisch oft nur sehr schwer erreichbar.
  • Eines der Kernprobleme im Projekt entsteht häufig dadurch, dass IIoT oft mehrere unternehmerische Bereiche vermischt, die vorher klar voneinander getrennt und nur über definierte Schnittstellen und SLAs miteiander verbunden waren: zum Beispiel die Bereiche Fertigung, Produktentwicklung und IT. Alle drei müssen die jeweiligen Anforderungen und Ziele der anderen wesentlich besser verstehen und sehr viel enger zusammenarbeiten. IIoT funktioniert nicht, wenn einzelne Bereiche versuchen, ihre eigene Agenda durchzusetzen. Neben der technischen Umsetzung ist oft eine Moderation notwendig, damit das Projekt über die gesamte Lebensdauer von allen beteiligten Fachbereichen auch aktiv vorangetrieben wird.

ISG hat IIoT-Plattformanbieter sowie -Lösungen für Integration Platforms, entsprechende Security-Lösungen und Analytics sowie einige Consulting- & Integration-Anbieter in der Studie „ISG Provider Lens Internet of Things (I4.0) Platforms, Services & Solutions“ untersucht und bewertet. Wir empfehlen diese Studie als ersten Schritt in der Auswahl der richtigen Anbieter.

Weitere Informationen zur Studie inklusive einer Liste der bewerteten Anbieter finden Sie hier.

 

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